Dienstag, 22. Januar 2013

Vom Wirtschaftswunder in die Krise




Schon im ersten Schuljahr einer Grundschule wird den Kindern gelehrt, dass es allen Menschen gut geht, wenn sie über genug Geld verfügen.
Eine hohe Massenkaufkraft sorgt schliesslich dafür, das Unternehmen ihre Produkte verkaufen, und sich die Arbeiter etwas leisten können. Gleichzeitig zahlen Arbeitnehmer in Sozialsysteme ein (Arbeitslosenversicherung, Krankenversicherung, Rentenversicherung), damit sie weiter an der Marktwirtschaft teilhaben können, wenn sie nicht mehr arbeiten können/dürfen.

Viele Arbeiter produzieren Waren (Fahrzeuge, Elektrogeräte, Gebäude, Möbel etc.) bez. verarbeiten Lebensmittel, welche uns die Natur bietet (Bauern, Metzger, Bäckereien etc.) Alles Produkte, die wir für Geld erwerben können.

Hinzu kommen viele Dienstleister, die allesamt von den fleissigen Arbeitern subventioniert werden (Politiker, Beamte, Juristen, Banken, Funktionäre, Kirchen, Gewerkschaften etc.). Als Gegenleistung sollen diese Dienstleister darüber wachen, dass das Wohl der Bürger geschützt wird/bleibt. (soziale wirtschaftliche und juristische Rahmenbedingungen)


Das Trauerspiel Weimarer Republik sollte sich nicht wiederholen = totale korrupte Marktwirtschaft

Erinnern wir uns an Ludwig Erhard, Wirtschaftswunderland. Deutschland nach der Währungsreform, vieles noch in Schutt und Asche. Über Waren im Überfluss verfügten die wieder, die schon in der Weimarer Republik gross im Geschäft gewesen sind, und im III.-Reich auch keine kleinen Lichter gewesen sein dürften. 40 DM Handgeld pro Person, so berichtete die Wochenschau, und zeigte ausgestellte Haushaltswaren und Kleidung, wo eine Bratpfanne für 50 DM zu erstehen gewesen wäre, und ein paar Schuhe für 120 DM. Der Markt (Gewerbetreibende) wollte dort wieder ansetzen, wo er 1933 kläglich gescheitert ist.

Ludwig Erhard hat diesem haltlosen Treiben mit einer genialen Idee den Gar ausgemacht. Firmen wurden verstaatlicht / teilverstaatlicht und JEDERMANN-PRODUKTE produziert. In den Fabriken wurden preiswerte Haushaltswaren und Kleidungsstücke hergestellt, die sich die Bürger leisten konnten. Es gab Mindestlöhne in diesen Betrieben, steigernde Leistungsbereitschaft (Akkordlohn, Wochenend- Nachtschichtzulage) wurde zusätzlich honoriert.
Der Slogan lautete: "Nur wenn es unseren Arbeitnehmern gut geht, geht es dem Unternehmen auch gut!"
Starke Gewerkschaften sorgten stetig dafür, dass die Preissteigerung durch Lohnerhöhungen ausgeglichen wurde.

Die logische Folge war, die Menschen hatten so viel Lohn für ihre fleissige Arbeit in der Tasche, das man sich mit einem Verdienst in der Familie eine Mietwohnung mit Nebenkosten leisten konnte, und das Geld auch für Kleidung, Nahrung und einen kleinen Urlaub reichte.

Die Arbeitslosenzahlen waren sehr gering (oft nur bedingt durch Umstrukturierungen), und wenn jemand ohne Job war und arbeiten wollte, dann bekam er sehr schnell wieder einen seriösen Arbeitsplatz mit garantiertem Grundlohn, mit dem man die Lebenshaltungskosten bestreiten konnte.
Die Auftragsbücher der Unternehmer waren so proppen voll, das Millionen von Gastarbeiter ins Land geholt wurden. Das Geld war auf allen Ebenen verteilt, war immer in Bewegung.

Dort wo der Erfolg ist, dort gibt es auch viele Neider.
Erhard wurden die Flügel gestutzt, als es im Bergbau nicht mehr rund lief. Fleissige Arbeiter/Arbeitsplätze mussten staatlich subventioniert werden, weil nicht genug Alternativarbeitsplätze vorhanden waren. In dieser Notlagen witterten die amerikanischen Besatzer ihre Chance und setzten Erhard die Pistole auf die Brust.
Der Bitte Ludwig Erhard, die noch ausstehenden Kriegsschulden zu stunden, (und die Kredite für die Wiederaufbauhilfe Marshallplan) wurde nicht entsprochen. Der Anfang vom Ende der sozialen Marktwirtschaft war eingeläutet.

Besiegelt wurde der Untergang unseres sozialen System mit dem Wegfall von Strafzöllen, zu Gunsten des zügellosen Globalisierungsmarkt 1974 unter der Regierung Schmidt/Scheel. (SPD/FDP)
Freie Löhne und freie Preise hiess die Losung, alle Macht der Wirtschaft und den Banken.

Als erstes bekam das die deutsche Handelsschiffahrt zu spüren. Auf deutschen Schiffen war plötzlich nur noch der Kapitän ein Deutscher, und die Flagge kam aus Deutschland. Der Rest der Mannschaft wurde mit billigen Arbeitskräften aus Asien aufgefüllt. Dann begann das Werftensterben, weil Schiffe billig im Ausland produziert wurden.

Mit dem Beitritt zum Globalisierungsmarkt fielen wie gesagt die Strafzölle auf Billigimporte für Unternehmer weg, während der reisende Deutsche weiterhin beim Zoll gefilzt wurde/wird.

Schmidt glänzte mit stolzgeschwellter Brust: "Deutschland ist ein Schlaraffenland. Dank der guten Löhne die wir hier haben, können auch unsere Arbeiter sich viele billige Produkte aus dem Ausland leisten!"
Fernseher und Fotoapparate gab es billig aus Japan zu kaufen, Klamotten aus Asien und Afrika, und die Möbel kamen gar aus der DDR. Es brach ein regelrechter Konsumrausch aus.

Es kam aber wie es kommen musste.
Kauft man Produkte aus dem Ausland, dann bleibt die heimische Industrie auf ihren Waren sitzen und geht in die Knie. Die Folge, immer mehr Firmenschliessungen und explodierende Arbeitslosenzahlen waren das Resultat. Viele Unternehmer liessen erst im Ausland produzieren, und wanderten dann ganz ins Ausland ab.
Nebenbei wurden die preisgünstigen Firmen- und Werkswohnungen an Immobilienhaie verschleudert, und die Grossfirmen trennten sich von vielen sozialen Einrichtungen, die sich bis dahin finanziert hatten.
Als zusätzliche Brandbeschleuniger wurde in den 80er das Spekulantentum (Aktionärswesen, Börsenpolitik) eingesetzt, das letzte aus untergehenden Unternehmen herauszupressen. Es wurde mit Firmeneigentum  und öffentlichen Haushalten gezockt.

In öffentliche Kassen floss plötzlich kaum noch Geld, Gewerbesteuern blieben aus.
In die Arbeitslosenversicherungen ging weniger ein, wegen explodierender Arbeitslosenzahlen.
Immer weniger in die Rentenversicherungen und Krankenversicherungen. Alles lahmte.

Statt umzukehren, zurück in die soziale Marktwirtschaft,- wurde der Verwaltungsapparat aufgebläht.
Politiker wollten ihren Freunden, Verwandten und Bekannten gute Jobs bieten, also wurden diese geschaffen.
(Wasser und Abfallwirtschaft, Stromkonzerne, Deutsche Bahn, Post, Stromversorger etc.)

In Krankenhäusern wollten "Chefärzte" Millionen verdienen, warum auch immer, und bekamen das Geld auch.

Aus der Rentenkasse bedienten sich diejenigen grosszügig (Politiker, Beamte) die nie einen Pfennig/Cent eingezahlt hatten.
Die Kassen der Bundesanstalt für Arbeit (Arbeitslosengeld) waren auf einmal leer, weil sehr viele Aus- und Übersiedler und Asylanten aus diesen Töpfen ernährt wurden.

Alles was vorher gut funktioniert hatte, wurde geplündert und zerstört.
Verursacht von schwarz-gelben und roten Politikern, die für das Wohl aller Menschen eingetreten waren, so dachte man.

Wer behauptet, es gäbe keinen Weg aus der Krise, der will letztlich nur eines, gut leben, auf Kosten der Allgemeinheit!

Da unser System durch und durch korrupt ist, wird sich erst etwas zum Wohle der Bürger verändern, wenn wir auf die Strasse gehen. Denkbar wäre ein wilder Generalstreik unter dem Motto: Wenn wir wollen, dann stehen alle Räder still!"

Schon paradox, wenn nicht einmal 5% der Bevölkerung die restlichen 95% beherrscht,
und weniger als 1% (Milliardäre und Multimillionäre) 50% vom Kapital besitzen.

Menschenrechtler Roland Schmidt, 28.02.2009

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